Jugendhauses Hahnebaum

Das Jugendhaus in Passeier

Jugendhauses Hahnebaum

Geschichte

Hahnebaum ist ein Haus mit Geschichte und war immer schon ein Ort wo Menschen gemeinsam gearbeitet, sich weitergebildet, geforscht oder sich getroffen haben. Die bewegte Vergangenheit der Struktur (vom Tagwerkerhäusl zum Forsthaus, von der Volksschule Hahnebaum zur Jägerschule Hahnebaum bis hin zum Jugendhaus Hahnebaum) kann man diesem Portal entnehmen.
Die bewegte Vergangenheit Hahnebaums, eröffnet die Möglichkeit, ausgehend von der Hausgeschichte, einen Teil der Geschichte Südtirols als ehemaligen Teil Österreichs – und einen Teil der Geschichte der Entwicklung der Jugendarbeit in Südtirol zu erzählen. Dabei können Parallelen zwischen der Entwicklung der Jugendarbeit, der im Laufe der Zeit sich immer wieder wandelnden Funktionen und Eigentumsverhältnisse der Struktur Hahnebaum und den politischen Entwicklungen in Südtirol hergestellt werden.
Der Versuch einer adäquaten Annäherung der Aufarbeitung und Aneinanderreihung dieser Geschichten erscheint sinnvoll und lohnenswert, zumal sie Einblicke in die Bereiche Wirtschaft, Politik und in das Gesellschaftsleben unserer Region ermöglichen. Hahnebaum schält sich dabei als idealer Ausgangspunkt dieses Vorhabens heraus, hatte es doch bereits als unveräußerliches, staatliches Eigentum der K.u.K. Monarchie die grundbücherlich eingetragene Bestimmung als Ärar, in dessen Tagwerkerhäusl Waldarbeiter und Forstbedienstete untergebracht wurden. Erst durch die Annexion Südtirols durch Italien im Jahr 1919, geht das eh. Ärar Hahnebaum als „Demanio dello Stato“ und das Tagwerkerhäusl auf den italienischen Staat über. Im Jahr 1953, als Folge des 1. Autonomiestatutes von 1948 geht Hahnebaum schließlich vom Staat auf die Region Trentino-Südtirol als unveräußerliches Eigentum über. Auf der Grundlage des mit dem italienischen Staat ausgehandelten und als „Paket“ bezeichneten Verhandlungsergebnisses für einen besseren Schutz der Südtiroler, tritt im Jahr 1972 das 2. Autonomiestatut in Kraft. Landläufig auch als „Neues Autonomiestatut“ bezeichnet. Das Eigentum Hahnebaum geht nun von der Region Trentino-Südtirol auf die Aut. Provinz Bozen Südtirol als unveräußerliches Eigentum über. Das ehemalige Tagwerkerhäusl wechselt in all den Jahren zwar seine Funktion und seinen Eigentümer, bleibt jedoch immer in öffentlicher Hand. Die Zweckbestimmung im laufe der Jahrzehnte bleibt zudem eine gesellschaftsprägende für das Hinterpasseier:

  • Das ehemalige Tagwerkerhäusl wird 1923 von Ing. Valkanover zur 1. Italienischen Forststation in Hinterpasseier umgebaut;
  • von den 1950iger bis in die Anfänge der 1970iger Jahre fungiert das Haus Hahnebaum als Volksschule für die Kinder der angrenzenden Bergbauernhöfe;
  • in den 80iger Jahren wird eine Schule für die Ausbildung der Jägerschaft und Jagdaufseher eingerichtet, welche offiziell bis zum Jahr 2006 in Betrieb bleiben wird;
  • Zwischen 1982 und 1992 wird das angrenzende, ca. 600 ha große Wildschutzgebiet Hahnebaum-Ganderberg eingezäunt und dient fortan als Lehr- und Forschungsrevier. Im Auftrag des Wildbiologischen Institutes München wird das Rehforschungsprojekt Hahnebaum betreut. In diesen Jahren finden Symposien, Tagungen, Referate in Hahnebaum statt, welche in Fachkreisen große Anerkennung finden;
  • 2007 entwickelt Konrad Pamer ein zukünftiges und nachhaltiges Entwicklungs- und Nutzungskonzept der inzwischen aufgelassenen Jägerschule, welches deren Umbau in ein modernes Bildungs- und Jugendhaus vorsieht. Der Vorschlag wird anfangs abgelehnt, findet jedoch bald landesweit immer mehr Befürworter.
  • Im Februar 2009 wird von der Provinz Bozen – Amt für Domänenverwaltung die Struktur Hahnebaum zur Versteigerung ausgeschrieben. Die Gemeinde Moos erwirbt die Struktur und teilt das Eigentum zu je einem Drittel auf die Gemeinden St. Leonhard und St. Martin auf. Der Umbau- und die Führung der Struktur zum Jugend- und Bildungshaus Hahnebaum wird laut Entwicklungskonzept den Vereinen Südtirols Katholischer Jugend und Jugendbüro Passeier auf 30 Jahre übertragen. Als das Amt für Domänenverwaltung der Provinz Bozen Südtirol die aufgelassene Jägerschule Hahnebaum samt Zubehörsflächen und Nebengebäuden zur Versteigerung freigegeben hatte, meldeten sich private Kaufinteressenten. Erst in letzter Minute gelang es Vertretern der Vereine Jugendbüro Passeier und der Katholischen Jugend die Gemeinde Moos in Passeier zu überzeugen die Struktur zu erwerben. Doch es gelang. Diese zukunftsweisende Entscheidung hatte den Fortbestand der Struktur in öffentlicher Hand zur Folge und sicherte dadurch die bereits seit ca. 100 Jahren bestehende Zweckbestimmung für die Öffentlichkeit. Demnach konnte ein neues Kapitel in der Hausgeschichte aufgeschlagen werden, nämlich jenes des Jugendhauses Hahnebaum;
  • 2013 wird das Jugendhaus Hahnebaum offiziell vom damaligen Landeshauptmann Dr. Luis Durnwalder eröffnet und von Bischof Ivo Muser gesegnet;
  • 2018 wird das Krafthaus Josef Mayr-Nusser in Hahnebaum offiziell von Bischof Ivo Muser gesegnet. Zeitgleich findet die 10-Jahresfeier des Jugendbüros Passeier statt. Der Einladung folgten Vertreter der landesweiten Jugendverbände, Vertreter des Netzwerk Jugendarbeit Passeier und interessierte BürgerInnen aus dem Passeiertal.

Zukunftsweisend und für die Jugendarbeit in ganz Südtirol von hoher Bedeutung ist das letzte Kapitel der Hausgeschichte, der Umbau der ehemaligen Jägerschule Hahnebaum zum Jugendhaus Hahnebaum und die Errichtung der ersten Josef Mayr-Nusser Gedenkkapelle in Südtirol – dem „Krafthaus Josef Mayr-Nusser“.