Jugendhauses Hahnebaum

Das Jugendhaus in Passeier

Jugendhauses Hahnebaum

Persönlichkeiten

Hildebrand von Passeier
Ursprünglich gehörten die Herren von Passeier zu den Passeirer Schildherren, welche im engen Verhältnis zu den Landesherren standen und besondere Rechte hatten. Um 1300 wurden sie Gerichtsherren auf der Jaufenburg, 1418 starb ihr Geschlecht mit Hildebrand von Passeier aus. Ihr Wappen ist heute das Gemeindewappen von St. Leonhard.

Christoph Fuchs ~1482 – 1542 Brixen
Von 1419 bis 1828 war das Gericht Passeier und die Jaufenburg im Besitz der Fuchs von Fuchsberg. Im 16. Jahrhundert gehörte das Geschlecht zu den einflussreichsten Adeligen im Burggrafenamt. Degen I. war Landeshauptmann von Tirol, sein Bruder Christoph II. Fürstbischof von Brixen.

Peter Lechner ~1650 Walten – 1720er München
Als umherziehender Schneidergeselle kam der Waltner nach München und erhielt am Königlichen Hof eine Anstellung im Finanzbereich, später wurde er Hofrat bei der Regierung. Bis zum Einfall der Bayern in Tirol 1703 besuchte er regelmäßig mit seiner Dienerschaft das Passeier, veranstaltete dort große Feste und gab freizügige Geschenke.

Johann Pichler 1663 Moos – 1731 Bozen
Der talentierte Bildschnitzer fertigte mit Vorliebe kleine Figuren aus Holz und Elfenbein, er hat aber auch an größeren Werken mitgearbeitet, wie beispielsweise der Dreifaltigkeitssäule (Pestsäule) am Graben in Wien. Besonders kunstvoll verzierte er Büchsenschäfte mit Elfenbein.

Michael Hofer 1696 – 1765
Der Mooserwirt, Gerichtsanwalt und Unternehmer kann als „Krösus“ bezeichnet werden. Neben Zolleinnahmen in St. Martin und Moos vermehrte er seinen Reichtum durch Ankäufe und Handel. Mit eigenen Mitteln ließ er um 1730 den sogenannten „Grafeilweg“ von St. Leonhard bis Moos erbauen.

Maler- und Bildhauerschule 1719-1845
1719 gründeten der Pfarrer Michael Winnebacher (1656 St. Martin – 1742) und der Meraner Maler Nikolaus Auer in St. Martin die sogenannte „Malerschule“. Zusammen mit der dortigen Bildhauerwerkstatt führten die Schüler Altaraufträge im Barock- bzw. Rokokostil aus, als hervorragendster Maler gilt Josef Haller (1737 St. Martin – 1773 St. Leonhard).

Andreas Hofer 1767 St. Leonhard – 1810 Mantua
Der Sandwirt führte in den Freiheitskriegen von 1809 die Tiroler drei Mal siegreich zum Kampf gegen die Franzosen und wurde Oberkommandant von Tirol. Ein weiterer Aufstand endete mit der Niederlage, Hofer wurde auf Befehl Napoleons erschossen. Das Schicksal vom „Mann vom Land Tirol“ gilt weltweit als Symbol für den Freiheitskampf eines Volkes.

Josef Pichler 1767 Moos – 1845 Schluderns
Im Auftrag von Erzherzog Johann von Österreich gelang dem Gamsjäger „Psairer Jousele“ am 27. September 1804 mit zwei Begleitern die Erstbesteigung des Ortlers (3.905 m), dem höchsten Spitz in Tirol“. Im Jahr darauf bestieg er mit dem ebenfalls aus Passeier stammenden Michael Hell den Ortler-Hintergrat.

Johann Jakob Pöll 1781 Ulfas – 1848 Bozen
Der Priester, Lehrer und Direktor an der Stadtschule Bozen war überaus aktiv: Er errichtete eine Sonntagsschule, eine Bibliothek, eine Industrieschule für Mädchen, unterrichtete Taubstumme, sammelte Münzen, züchtete Obstbäume und verfasste ein Buch über Pomologie (Apfelkunde) und Schriften über Passeier und Bozen.

Johann Jakob Staffler 1783 St. Leonhard – 1868 Innsbruck
Der Richtersohn wurde im alten Gerichtshaus Frick in St. Leonhard geboren und war von 1810 bis 1813 Landrichter in seiner Heimatgemeinde. Bekannt wurde er vor allem durch seine fünfbändige Landesbeschreibung „Tirol und Vorarlberg, statistisch und topografisch mit geschichtlichen Bemerkungen“ (1839), ein Standardwerk der Tiroler Literatur.

Josef Ennemoser 1787 Rabenstein – 1854 Egern am Tegernsee
Der Bauernsohn vom Egghof in Schönau war Sekretär von Andreas Hofer und 1813/14 Offizier im Lützow’schen Freikorps gegen Napoleon. Als Arzt in Innsbruck und München und später als Universitätsprofessor in Bonn erlangte er europäischen Ruf mit seinen medizinisch-philosophischen Schriften auf dem Gebiet des tierischen Magnetismus.

Josef Valentin Haller 1792 St. Martin – 1871 Meran
Josef Valentin Haller vom Schildhof Saltaus begann seine Laufbahn als Rechtspraktikant, ab 1823 hatte er 38 Jahre lang das Amt des Bürgermeisters von Meran inne. Neben der Errichtung eines Spitals und der Instandsetzung des Gymnasiums trug er maßgeblich zur  Entwicklung der Stadt als Fremdenverkehrsort bei.

Jakob Pfitscher 1794 Rabenstein – 1869
Der „Psairer Jogg“ zeichnete sich 1865 als Bergführer bei den Erstersteigungen des Piz Buin (3.312 m) in der Silvretta-Gruppe und des Crast’ Agüzza (3.869 m) aus. Auch bei der 1847 versuchten Erstbesteigung der Wildspitze (3.772 m) im Ötztal war ein Passeirer, Balthasar Winkler, als Führer beteiligt.

Beda Weber 1798 Lienz – 1858 Frankfurt am Main
Der bekannte Benediktinerpater und Schriftsteller wirkte von 1829 bis 1841 in St. Martin als Kooperator und veröffentlichte 1852 die Beschreibung „Das Thal Passeier und seine Bewohner“. Adelgott Schatz (1857 Tarrenz – 1943 Burgeis), ebenfalls Benediktinerpater in Passeier, gab das Werk 1903 in erweiterter Form neu heraus.

Johannes Evangelist Haller 1825 St. Martin – 1900 Salzburg
Johannes Evangelist Haller vom Greinwaldhof in St. Martin war Kardinal und Erzbischof von Salzburg und somit der höchste geistliche Würdenträger des Tales. Er galt als arbeitseifriger, beliebter Seelsorger und guter Redner. Sein Bruder Josef (1823 – 1896) war Priester und Direktor im Studienheim Johanneum in Bozen.

Johann Haller 1844 St. Leonhard – 1906 Obsteig und Alexander Klotz
Haller und Klotz gehörten zu den Teilnehmern der Nordpolexpedition 1872-74, bei welcher das „Franz-Josefs-Land“ entdeckt wurde. Hallers Tagebuch dokumentiert eindrucksvoll die Strapazen der Schiffsreise und des dreimonatigen Fußmarsches durchs Eis sowie die Leistungen der Passeirer als Jäger und Abrichter der Zughunde.

Max von Isser 1851 St. Leonhard – 1928
Der Montanist und Schriftsteller erstellte zahlreiche Gutachten zu heimischen Vorkommen von Erzen, Mineralien und Erdpechen. Er befasste sich mit der Geschichte des Bergbaus und konnte einige alte aufgelassene Bergwerke wieder beleben. Von 1896 bis 1898 war er Bürgermeister von Schwaz.

Florian Schrott 1884 Lajen – 1971 Schweinsteg
Das besondere Hobby des Kuraten von Schweinsteg war das Sammeln von Schneckenhäusern, weshalb er den Beinamen „Schneckenpfarrer“ erhielt. Zusammen mit seinen Tagebuchaufzeichnungen und Publikationen stellt seine Sammlung ein wichtiges Forschungsmaterial für die Weichtierkunde im gesamten Alpenraum dar.
Quelle: MuseumPasseier – Judith Schwarz